Entwicklung der Rolex Submariner Date 116613LB
Von der Toolwatch zum modischen Allrounder
Bereits 1933 patentierte
Rolex die Materialkombination „Rolesor“ (ein Portmanteau aus „Rolex“ und dem französischen Wort „or“ für Gold), um damit Uhren zu beschreiben, die aus
Edelstahl und Gelbgold hergestellt wurden. Damit sollte die strenge Trennung der Materialien nach ihrer jeweiligen Funktionalität aufgebrochen werden, sodass Dresswatches nicht mehr nur aus Gold und Toolwatches nicht ausschließlich aus Edelstahl gefertigt werden mussten. 1948 wurde das Rolesor-Design dann erstmalig mit der Datejust (Ref. 6075) vorgestellt. 1984 folgte dann mit der
Submariner Date (Ref. 16803) die erste
Submariner in Rolesor. Dieses Modell etablierte zudem das kratzfeste Saphirglas innerhalb der Kollektion und setzte mit seinem blauen Zifferblatt neue Farbakzente. 1988 wurde das Modell durch die
Ref. 16613 ersetzt, die der Vorgänger der 2009 lancierten
Rolex Submariner 116613LB war. Die wegen ihres
tiefblauen Zifferblattes auch
„Rolex Bluesy“ genannte 116613LB brachte zudem die neue Keramik-Lünette und das Super Case in die Kollektion.
Gründe für Kauf einer Rolex Bluesy
- Dank der Two-Tone Kombination aus Edelstahl und Gelbgold sowie dem strahlend blauen Zifferblatt wird die 116613LB zu einem echten Eye-Catcher und lässt das Modell herausstechen.
- Das ikonische Design bietet einen hohen Wiedererkennungswert.
- Gebrauchte 116613LB Modelle sind bereits unter 15.000 € erhältlich.
- Die Rolex Bluesy verspricht ein gewisses Wertsteigerungspotenzial aufgrund der 2020 eingestellten Referenz.
Die Submariner Date in Stahl, Gold und Blau
Optik & technische Features
Für die Details der Lünette, den Mittelteil des Armbandes sowie die Umrandung der Zeiger und Indizes verwendet Rolex ausschließlich 18-karätiges Gelbgold. Das
40 mm breite Edelstahlgehäuse kommt in der hauseigenen Edelstahl-Legierung 904L, die hochwertiger und widerstandsfähiger als die Standardlegierung 316L ist. Um jedoch überhaupt mit dem 904L-Edelstahl arbeiten zu können, musste Rolex komplett neue Werkzeuge entwickeln. Ein extrem hoher Aufwand, der sich in der Perfektion des vollendeten Produkts widerspiegelt.
Und auch mit inneren Werten kann die
Two-Tone Submariner in Blau überzeugen: Das
Manufakturkaliber 3135 kommt mit einer 48-Stunden-Gangreserve, 31 Lagersteinen und einer Frequenz von 28.000 A/h. Das von Fans und Sammlern als
Bluesy bezeichnete Modell kommt wie fast alle Rolex Uhren ohne durchsichtigen Gehäuseboden, präsentiert dafür jedoch ein in kräftigem
Aquamarin gehaltenes Zifferblatt, von dem man den Blick ohnehin kaum abwenden möchte. Aufgrund des Sunburst-Finishs, das sich sternförmig vom Zentrum in Richtung Rand verdichtet, leuchtet das Blau des Zifferblattes je nach Lichtverhältnissen in anderen Nuancen. Damit dieser Effekt vollends zur Geltung kommt, wurde das Saphirglas mit einer Antireflexbeschichtung versehen. Im Dunkeln leuchten die Indizes und Zeiger dank des Rolex-eigenen Leuchtstoffs Chromalight mehrere Stunden lang in einem sanften Blauton.
Die
Bluesy kommt als waschechte Submariner trotz aller Extrovertiertheit mit den klassischen Funktionen einer
Rolex Taucheruhr. Die Lünette aus Cerachrom, einem weiteren von Rolex kreierten Portmanteau aus den Worten „Ceramic“ (englisch: Keramik) und „chrom“ (griechisch: Farbe), sorgt dafür, dass das Blau niemals verblasst oder zerkratzt. Die Schließe des
Oyster-Armbandes ist zudem mit dem
Glidelock-System ausgerüstet, durch das die Länge des Armbandes mit einigen wenigen Handgriffen um bis zu 20 mm angepasst werden kann. Zudem ist die 116613LB dank verschraubter Triplock-Krone bis zu
300 Meter wasserdicht und verfügt darüber hinaus über eine einseitig drehbare Taucherlünette und ein Datumsfenster auf 3 Uhr mit der charakteristischen Zykloplupe.
Tragegefühl der Uhr
Die Submariner 116613LB trägt sich sehr angenehm, setzt aufgrund ihres auffälligen Looks aber ein gewisses Selbstbewusstsein ihres Trägers voraus. Denn genauso wie die
116613LN ist auch die 116613LB alles andere als zurückhaltend am Handgelenk. Die durch das Super Case verliehene Präsenz wird in diesem Fall durch die Verwendung von Rolesor zusätzlich betont – und das kräftige Blau des Zifferblattes tut sein Übriges. Wer also eine weniger auffälligere Uhr für den Alltag sucht, der ist mit einer
116610LN oder einer
114060 vermutlich besser beraten. Sollte man aber genau diese Extravaganz schätzen, die die Bluesy ihrem Träger bietet, dann ist die 116613LB ein sportlicher, aber bemerkenswert vielseitiger Begleiter im Alltag.
Rolex Bicolor-Uhren im Preisvergleich
Modell |
Material- & Farbkombination |
Jahr |
Lieferumfang |
Zustand |
Gebrauchtpreis |
Submariner 116613LB |
Stahl, Gold, Blau |
2016 |
Full-Set (inkl. Box und Papiere) |
gut |
ab 14.550 € |
GMT-Master II 116713LN |
Stahl, Gold, Schwarz |
2009 |
Full-Set (inkl. Box und Papiere) |
sehr gut |
ab 12.900 € |
Submariner 16613 |
Stahl, Gold, Blau |
1995 |
Uhr ohne Box und Papiere |
sehr gut |
ab 9.700 € |
Sea-Dweller 126603 |
Stahl, Gold, Schwarz |
2019 |
Full-Set (inkl. Box und Papiere) |
sehr gut |
ab 16.100 € |
Datejust II 116333 |
Stahl, Gold, Weiß |
2016 |
Full-Set (inkl. Box und Papiere) |
gut |
ab 10.840 € |
Daytona 116523 |
Stahl, Gold, Weiß |
2004 |
Uhr inkl. Box |
gut |
ab 14.550 € |
Die Submariner Date 116613LB im Vergleich zu alt und neu
Trifft man die Entscheidung für eine Two-Tone Rolex und insbesondere die
Bicolor Submariner mit blauem Zifferblatt und blauer Lünette, steht man sofort vor der Qual der Wahl: Nimmt man die mittlerweile schon fast als Vintage geltende
Ref. 16613, die erst 2020 eingestellte 116613LB oder die aktuelle Referenz
126613LB von 2020? Der Unterschied liegt im Falle der erstgenannten Uhr noch auf der Hand: Das Gehäuse der
16613 hat zwar einen Durchmesser von 40 mm, es handelt sich dabei jedoch nicht um das Super Case und statt moderner Keramik kommt als Lünetteneinsatz noch Aluminium zum Einsatz. Im Inneren der 16613 tickt allerdings das gleiche Automatikwerk wie in der 116613LB: das
Kaliber 3135 mit einer Frequenz von 28.000 A/h und einer Gangreserve von bis zu 48 Stunden. Die aktuelle
126613LB kommt hingegen mit kleinen Updates wie einem 41 mm großen Gehäuse, überarbeitetem Oyster-Armband und neuem Werk im Inneren. Dabei handelt es sich um das
Kaliber 3235 mit einer Gangreserve von bis zu 70 Stunden. Dank schlankerer Bandanstöße und dem breiteren Armband sitzt die neue Submariner etwas angenehmer am Handgelenk als ihre Vorgängerversion, jedoch sind das – Rolex-typisch – Ansprüche auf allerhöchstem Niveau.
Bluesy vs. GMT-Master II 116713LN
Vergleicht man die 116613LB mit einer anderen ikonischen Toolwatch im Rolesor-Design aus den heiligen Hallen der Genfer Edelschmiede, dann bietet sich unter anderem die
Ref. 116713LN mit schwarzem Zifferblatt, schwarzer Keramik-Lünette, Datumsfenster und zweiter Zeitzone an. Dank der Rolex-typischen Mindestanforderungen ist auch die für die Luftfahrt konzipierte
GMT-Master II bis zu 100 Meter wasserdicht und lässt sich optisch auf den ersten Blick kaum von der Submariner unterscheiden. Auch die 116713LN bietet den extrovertierten
Rolesor-Look und sitzt ebenfalls dank des sportlichen Super Case deutlich präsenter und souveräner am Handgelenk als es noch Vorgängermodelle wie die
Referenz 16713 taten. Prinzipiell unterscheiden sich beide Uhren nur marginal im Design und vor allem in der Funktionsweise. Zwar sollte man sich mit der 116713LN nicht ins nächste Tauchabenteuer stürzen, die Wasserdichte reicht aber für den Alltag und den Aufenthalt im Pool absolut aus.
Im Vergleich zur günstigeren Alternative: Longines HydroConquest (Ref. L3.742.3.96.7)
Wenn Ihnen das Design der 116613LB gefällt, der Preis jedoch eher weniger zusagt, dann bietet Longines eine tolle Alternative: Die
Longines HydroConquest mit der Referenznummer L3.742.3.96.7 ist ebenfalls bis zu
300 Meter wasserdicht, bietet auch ein blaues Zifferblatt mit Datumsfenster und eine blaue Keramik-Lünette sowie ein Gehäuse und Armband aus
Stahl und Gold. Allerdings handelt es sich im Falle der Longines nicht um massives Gelbgold, sondern um eine PVD-Beschichtung. Ein unschlagbarer Pluspunkt ist jedoch das Preis-Leistungs-Verhältnis der Longines: Die Automatikuhr ist neu bereits für unter 1.500 € erhältlich und gebraucht dementsprechend noch günstiger zu haben. Wer sich in das Design der Bluesy verliebt hat, jedoch noch etwas sparen möchte, der ist mit der Longines gut beraten. Aufgrund ihres sehr günstigen Preises ist die L3.742.3.96.7 also durchaus eine interessante Alternative.